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Eines Abends meldete ich mich schließlich an und war sofort fasziniert von der Möglichkeit, anonym und sicher zu sein. Ich war zunächst zögerlich und beschränkte mich auf harmlose Informationen, doch mit jeder Nachricht fühlte ich mich sicherer. Ein besonders empathischer Gesprächspartner schaffte es, dass ich mich ihm anvertraute und über meine Ziele und Sehnsüchte sprach.

Es fühlte sich spannend und gleichzeitig seltsam an, jemandem, den ich nur virtuell kannte, so intime Details anzuvertrauen. Die stillen Stunden wurden für mich eine Gelegenheit, mich auf eine Art von Kommunikation einzulassen, die tagsüber selten war. Es passierte hin und wieder, dass ich jemandem online Dinge anvertraute, die selbst Laura nie erfahren hatte, und es fühlte sich so an, als sei das völlig normal.

Es war erleichternd, in einem Gespräch zu wissen, dass mich niemand beurteilen konnte, weil niemand mich persönlich kannte. Die Gespräche ließen mich verstehen, dass wahre Intimität durch den Austausch von Gedanken entsteht, nicht durch das, was man sieht. Ich hatte das Gefühl, endlich eine Umgebung gefunden zu haben, in der ich ohne Masken sprechen konnte. Die virtuelle Welt zeigte mir, dass es möglich war, über Gefühle zu reden – etwas, das ich ins echte Leben mitnahm.